Samstag, 16. August 2008

Soundtrack to my escape '08

CD I: Loud

Ad victoriam (Instrumental) - Ensiferum
Victory song - Ensiferum
The nomad - Iron Maiden
I'm the highway - In Flames
The persuit of vikings - Amon Amarth
The gods made heavy metal (live) - Manowar
Helpless - Metallica
Through the fire and flames - Dragonforce
Forever failure - Paradise Lost
Isolation - Die Krupps
A stairway to nowhere - Deadsoul Tribe
Killing in the name - Rage against the machine
Break stuff - Limp Bizkit
Space fiction - Dementia (local Bonus track)

CD II: Intermediate

Sleeping my day away - D.A.D.
Luft - Dia Psalma
Somebody told me - The Killers
Seven nation army - The White Stripes
The bum bum song (Lonely Swedish) - Tom Green
Are you ready (for some darkness) - Turbonegro
Dance of death - Iron Maiden
Too good to be true - Motörhead
Detroit rock city - Kiss
Wasting love (live) - Iron Maiden
No shelter - Rage against the machine
Halo - Machine Head
Oslo bloodbath, Pt. III - Turbonegro
Lonely day - System of a down
Hallucinationer i himmelen - De lyckliga kompisarna
The window of my dreams/Violent memories - Shock Therapy
Manipulated - Disconnect (local Bonus track)

CD III: Not so loud

I'll kill her - Soko
Tatto'd lady - Rory Gallagher
Mr. Moon - Mando Diao
Woddy Woddy Wodka - Udo Lindenberg
Angel song - Ezio
Telegraph road (live) - Dire Straits
Wild world - Mr. Big
Mermaid song - Ezio
Big iron - Johnny Cash
There's a hole in my bucket - Harry Belafonte
Postcards from Paraguay - Mark Knopfler
When the ships come in - Bob Dylan
Undestructable - Gogol Bordello
Don't crash the ambulance - Mark Knopfler
Start wearing purple - Gogol Bordello
In diesem Sinn - Die Sterne
The letter - Dynamo 5

Freitag, 15. August 2008

Epilog

Die Wiedereingliederungsmaßnahmen zeigen erste Erfolge und die ersten Eindrücke der letzten sechs Wochen fangen bereits an zu verschwimmen. Höchste Zeit, einige Rückschlüsse zu ziehen. Dabei möchte ich allerdings auf "das Wetter war toll und die Landschaft umwerfend"-Geplänkel verzichten (ich denke die Bilder sprechen für sich) und statt dessen ein paar Erfahrungen weitergeben, die ich im Sattel sammeln konnte. Die guten sind dabei mit einem + und die schlechten mit einem - gekennzeichnet (für den Fall, dass in der folgenden Aufzählung Marken- oder Herstellernamen genannt sind, dann nur, weil mich diese Produkte wirklich überzeugen und nicht, weil ich etwas davon habe):

+ Rohloff-Nabe: das Beste Schaltwerk (leider auch das Teuerste), das ich bisher an einem Fahrrad hatte und ich möchte nichts anderes mehr
+ Arm-, Bein- und Knielinge: auch wenn ich diese Accessoires vor der Reise kritisch beäugt habe, hätte ich ohne sehr sehr alt und vor allem kalt ausgesehen
- einfache Zeltheringe: machen beim Hauch eines härteren Bodens die Biege (im wahrsten Sinne des Wortes); die Lösung sind dreifach-gesickte Heringe aus Alu (z.B. von MSR)
- Radkleidung für jede Temperatur: ich hatte leider nur Sommer- und Winterkleidung mit, die im Extremfall zu kalt oder zu warm war. Es empfielt sich, neben einem langen Trikot und einer warmen Jacke noch ein langes Thermo-Trikot (kann man ggf. auch als dünne Jacke verwenden) und eine dünne/leichte winddichte Weste mitzunehmen. Ferner ist zur Wärmeregulation an warmen und kühleren (nicht kalten) Tagen ein Kopftuch (z.B. Buff oder HAD) sehr angenehm. Wenn es warm ist, saugt es den Schweiß auf und lässt ihn großflächig verdunsten, im Kühlen wärmt es (auch die Ohren).
+ wasserdichte Kleidung: nicht nur in den nördlichen Gefilden sollte eine gut sitzende Regenhose und eine Regenjacke obligatorisch sein. Zusätzlich bieten sich als kleine aber feine Helfer wasserdichte, lange Handschuhe, ein Helmüberzug, sowie wasserdichte Überschuhe und wasserdichte Socken (!), so genannte Seal Skinz, an.
+ detaillierte Karten vor Ort kaufen: spart Gewicht und diese sind meistens am genauesten. Maßstäbe max. 1:500.000, eher kleiner und mit Höhenprofilen
+ helle Farben: ich bilde mir ein, durch meine gelben Packtaschen von anderen Verkehrsteilnehmern recht gut gesehen worden zu sein (auch wenn schwarz schicker gewesen wäre)
+ keinen Meter ohne Fahrradhelm: sollte sich eigentlich von selbst verstehen, spätestens bei Überholmanövern von LKW in einem Abstand unter 1 m
+ (wasser-) dichte Beutel für feuchte oder schmutzige Wäsche: so bleibt der Rest trocken und sauber
- Tacho: ich wollte anstatt Tacho mit GPS fahren. Dieses braucht aber leider zu viel Batterie und ganz ohne Tacho hat man teils Schwierigkeiten, die Strecke einzuschätzen und somit seine Kräfte richtig einzuteilen
+ Tagebuch: hilft, auch nach der Reise gewisse Zusammenhänge nochmal ins Gedächtnis zu rufen
+ Etappenplan: mit dessen Hilfe lässt sich die verbleibende Zeit wunderbar abschätzen
+ Autan protection plus: hilft zwar nur eine Stunde gegen die skandinavischen Mücken, aber riecht wesentlich angenehmer als manch anderes Mittelchen und ist ziemlich preiswert
- USB-Kartenleser: fast alle öffentlichen PCs haben CD-ROM-Laufwerke und USB-Anschlüsse, jedoch keinen Kartenleser. Wenn man diesen selbst dabei hat, ist es einfacher, Fotos ins Internet zu stellen.
- ab Honningsvåg geht es eigentlich nur noch bergauf: von dort zum Norkapp, wenn man anschließend wieder zurück möchte, ist ausreichend. Keinen falschen Ehrgeiz, auch, wenn dies "nur" 60 km sind. Sollte man noch vor Honningsvåg starten, bietet sich Skarsvåg als "Basislager" an.
+ Kabine für die Nacht auf dem Postschiff: auch wenn etwas teurer. Ohne habt ihr die ganze Zeit euer Gepäck an den Hacken, könnt nicht in Ruhe schlafen, geschweigedenn duschen.
- Tagesausflug mit öffentlichen Verkehrsmitteln am Wochenende: "erst wieder am Montag" wird die Antwort am Wochenende auf eure Frage, ob man da und dahin auch mit dem Bus fahren kann. Ausflüge an Ruhetagen im hohen Norden also möglichst unter der Woche planen.

Auch das Fotoalbum ist seit heute komplett. Was noch fehlt und was mir sehr am Herzen liegt, ist, den "Soundtrack to my escape '08" zusammenzustellen. Für alle Freunde der gepflegten Rockmusik (und solche, die es werden wollen), werde ich die Setliste auch hier hinterlegen. Dauert aber noch ein bißchen. Wusstet ihr eigentlich, dass es auch eine End-to-End-Radroute durch England, Wales und Schottland gibt? Die ist nur knapp 1900 km lang. Muss mal rechnen ...

Montag, 11. August 2008

Nordkap-Tagebuch (18)

Das war sie, meine Nordkap-Tour 2008. Bin mittlerweile wieder wohlbehalten (auch das Rad) in der Heimat eingetroffen und rekapituliere für mich, packe aus und gewöhne mich wieder an den Alltag. Werde in den nächsten Tagen an dieser Stelle mal einen kleinen Epilog (weil es ja auch einen Prolog gab) verfassen, zumal ich jetzt ja auch wieder "ä", "ü", "ö" und "ß" habe. Auch das Fotoalbum werde ich in Kürze noch mal überarbeiten. Von daher ist jeder, den es interessiert, herzlich eingeladen, von Zeit zu Zeit mal wieder vorbeizuschauen (virtuell aber natürlich auch persönlich). Danke für all eure Unterstützung!

Freitag, 8. August 2008

Nordkap-Tagebuch (17)

Melde mich heute ein letztes Mal vor meinem Rueckflug und nach einer leider wenig entspannten Nacht (bei dem staendigen An- und Ablegen konnte sogar ich nicht schlafen; dafuer um 3:00 Uhr morgens im Hellen allein an Deck gesessen) mit ein paar neuen Fotos aus Kirkenes. Bereite mich langsam aber sicher auf das Ende meiner Reise vor (ein wenig wehmuetig, aber nicht nur) und freue mich auf den noch anstehenden Ausflug nach Grense Jakobselv, wo ich jetzt schon von zwei unabhaengigen Stellen gehoert habe, dass dort weisse Wale zu sehen sein sollen. Ich werde es erleben (oder auch nicht).

Donnerstag, 7. August 2008

Nordkap-Tagebuch (16)

Nicht, dass der Eindruck entsteht, dass auf meiner Reise alles nach Plan verlaufen wuerde (obwohl ich bis auf einen falsch eingeschlagenen Weg und einen daraufhin notwendigen Umweg von ca. 25 km wirklich Glueck hatte); muss aus aktuellem Anlass zwei hier geaeusserte Unwahrheiten des letzten Beitrags berichtigen: Ich habe das Nordkapp nicht wie geplant am 05. August, sondern erst gestern, am 06. August, gegen 15:30 Uhr erreicht. Grund hierfuer war der nahezu permanente Anstieg ab Honningsvåg (den ich vollkommen unterschaetzt habe), welcher dann in Skarsvåg zu einer Zwangsuebernachtung fuehrte. Des weiteren habe ich den noerdlichsten Punkt Europas, die Landzunge Knivskjellodden, nicht erreichen koennen. Da ich mein Fahrrad nicht am dafuer vorgesehenen Parkplatz zueruecklassen wollte, habe ich mich schiebenderweise mit diesem auf den Weg (und noch dazu den falschen) gemacht, um dann in einem Geroellfeld nach rund eineinhalb Stunden des muehseligen Fortkommens abbrechen und den Rueckzug antreten zu muessen. Vielleicht soll dieser Weg ein Wanderweg und eben dieser Aktivitaet vorbehalten bleiben.
Und bevor ich in einer halben Stunde auf das (Hurtigruten-) Postschiff, die "Polarlys" (hat eine Webcam!), nach Kirkenes gehe, denke ich, ist der Augenblick guenstig, mich bei allen, die an mich geglaubt, nicht an mich geglaubt oder mich durch Kontakte aller Art (Kommentare auf dieser Seite, SMS, Anrufe, Gespraeche) waehrend und vor meiner Reise unterstuetzt haben, herzlich zu bedanken. Das alles hat mir sehr viel bedeutet. Wie der Finne sagt: Thank you very many! Wir sehen uns (bald) ...

Dienstag, 5. August 2008

Nordkap-Tagebuch (15)

... und als die flach ins Meer abfallenden, gruen bewachsenen Klippen vor meinem Zelt von dem Gekreisch der Moewen fast drohten, zu implodieren, dachte ich, dass es eine gute Idee waere, meine Sachen zu packen und zum Nordkapp zu radeln. Es war zu spaet zum Schlafen.
Und was soll ich sagen? So hab ich's gemacht und bin gerade in Honningsvåg angekommen, wo ich nach einer Pause dann schon heute (anstatt morgen) in Richtung Nordkap aufbrechen werde. Morgen kommt dann der wirklich noerdlichste Punkt Europas, Knivskjellodden, dran. Derzeit ist es noch recht verhangen, aber ab und an zeigt sich auch die Sonne. Hoffe natuerlich auf einen Sonnenuntergang am Kap. Und wenn nicht? Nach knapp 2700 km wuerde ich mal sagen: drauf geschissen!

Freitag, 1. August 2008

Norkap-Tagebuch (14)

Heute Ruhetag in Alta mit neuen Bildern. Auf der einen Seite schoen und erholsam, auf der anderen Seite der unerbittliche Norden (aber auch schoen). Als ich heute morgen mit dem (unbepackten) Rad in Richtung "Sentrum" aufgebrochen bin, hatte der bitterkalte Nordwind keine Gnade. Die richtige Kleidung habe ich, aber so klein, dass der Wind ueber mich hinwegweht, kann ich mich gar nicht machen. Soll sich heute auswehen, damit ich morgen wieder bepackt etwas kraftsparender fahren kann, auch wenn es jetzt "nur" noch drei Etappen sind. Bin gestern nach einem Tipp der Dame in der Fjellhuette an der Strasse 93 zwischen Máze und Alta die "alte Strasse" nach Alta gefahren und bin aus der Begeisterung nicht mehr heraus gekommen: herrlichste Fjell-Landschaft, Stille und (fast) komplette Einsamkeit fuer knapp dreieinhalb Stunden. Wahnsinn, trotz sehr anspruchsvoller Route (hoch, runter, Sand, Geroell etc.)! Auf den Haengen zu meiner einen Seite lag sogar noch/wieder Schnee. Soviel zum skandinavischen Sommer, der sich hier oben merklich kuehl, aber auch wohlwollend zeigt. Auch meine Ueberfahrt von Honningsvåg nach Kirkenes ist seit heute in trockenen Tuechern. Das Ziel rueckt naeher ...

Dienstag, 29. Juli 2008

Nordkap-Tagebuch (13)

Manchmal steckste einfach nicht drin. An dem einen Tag quaelst du dich 75 km, als wenn du noch nie Rad gefahren waerest und am anderen laeuft es, als wenn man noch nie etwas anderes gemacht haette. Habe heute auf jeden Fall feierlich die norwegische Grenze passiert und bin nun ca. noch 450 km vom Norkapp entfernt. So langsam wird es absehbar. Und wenn die hochaggressiven Muecken nicht waeren, die bei jeglicher Bewegung unterhalb von 7 km/h ueber einen herfallen und auch vor bekleideten Koerperteilen keinen Halt machen, waere es noch ein wenig angenehmer. Aber auch das wusste ich vorher und diese Tatsache gehoert genauso zum Norden wie das Wetter und die Berge. Also, Klappe halten und durch.

Samstag, 26. Juli 2008

Nordkap-Tagebuch (12)

Habe soeben die wohl härtesten 46 km meiner gesamten Tour hinter mich gebracht: Gegenwind (welcher wohl jetzt häufiger aus Norden weht), sinnlose Steigungen (weil immer hoch und wieder runter) und Gesässschmerzen vom allerfeinsten. Die Radhosenentwicklung scheint noch in den Kinderschuhen zu stecken ... oder mein Hintern. Dafuer melde ich mich heute aus der Geburtsstätte des europäischen Pop, dem Ort, wo seiner Zeit die grosse Welle der Popmusik von Amerika auf unseren Kontinent uebergeschwappt ist. Insider wissen, worum es geht nämlich keine geringere Stadt als: Pajala. Bringe dann somit heute auch nach vier Wochen meine Schweden-Etappe hinter mich und verbringe diese Nacht die erste in Finnland.
Nachdem ich gestern bei strahlendem Sonnenschein den Nordpolarkreis ueberfahren habe, konnte ich kurz danach meine Studien fuer ca. 30 Minuten wieder aufnehmen (musste wohl so sein), dann kam allerdings die Sonne wieder und ist bisher geblieben. Schliesse ich also mit den Worten grosser Popkultur: "korrekt, korrekt, jefällt ma, jeht ab".

Mittwoch, 23. Juli 2008

Nordkap-Tagebuch (11)

Mit dem schwedischen Regen verhält es sich wie folgt: entweder, man sieht dunkle Wolken, denkt "oh" und nichts (aber auch gar nichts) passiert, oder man sieht dunkle Wolken, denkt "oh" und im nächsten Moment geht es los. Dazwischen gibt es nichts. Von der Konsistenz her ist der schwedische Regen (zumindest im Sommer) eher seicht, er fällt meistens schräg, die Tropfengrösse variiert zwischen mittelgross und fein, aber verursacht dennoch ein "Pladdern" auf der Haut, der Kleidung, der Strasse und auf den Blättern der Bäume. Oft geht er auch mit Wind einher, der dann entweder von der Seite oder von vorne weht. Man könnte den schwedischen Regen bei näherer Betrachtung in diesem Zusammenhang auch als dicht bezeichnen. Zu diesen Erkenntnissen kam ich in den letzten zwei Tagen, an denen ich reichlich Gelegenheit im Feld fuer derartige Nachforschungen hatte. Heute, wie es der Teufel (oder wer auch immer) so will, Ruhetag in Luleå bei herrlichstem Sonnenschein. Und morgen, wenn es weiter in Richtung Morjärv geht, wahrscheinlich wieder Regen. Habe das ganze auch noch in einem Bild festgehalten, welches neben anderen ergänzten im Fotoalbum zu finden ist. Gehabt euch wohl und es sei an dieser Stelle angemerkt, dass Reisen in Gedanken immer noch die guenstigste und kreativste Art ist (auch wenn Schweden trotzdem nicht zwischen China und Neuseeland liegt; letzteres wäre fuer einen Tagesausflug jedoch sicher sehr reizvoll).

Sonntag, 20. Juli 2008

Nordkap-Tagebuch (10)

Der kalte Wind hat nachgelassen, so dass ich wohl temperiert und in recht guter Verfassung trotz zwei kleinerer Schauer durch umwerfende Landschaften nach Arvidsjaur gerollt bin. Nachdem ich den nicht weiter erwähnenswerten Tag gestern (wuerde diesen gerne aus dem Protokoll streichen) abends zusammen mit zwei netten Schweizern und anlässlich meines Bergfestes mit Pripps Blå 3,5% beschlossen habe, ist dies ein echter Lichtblick, hatte ich doch die grössten Bedenken hinsichtlich meiner morgen anstehenden, wieder längeren Etappe nach Älvsbyn. Nähere mich dann (hoffentlich unaufhaltsam) der schwedischen Ostkueste, wo ich noch einen Ruhetag in Luleå plane, bevor es dann weiter wieder Richtung Norden geht (wo ich aber ja hin will).
Der Campingplatz, auf dem ich hier gelandet bin, bietet leider ausser Internet keine grossen Vorzuege, obwohl er mir sehr angepriesen wurde; viel zu gross und dementsprechend sehen auch die Sanitäranlagen aus. Schade. Beim nächsten Mal wieder ... (kann ja nicht alles klappen).

Freitag, 18. Juli 2008

Norkap-Tagebuch (9)

Kämpfe mich heute - allerdings bei strahlendem Sonnenschein und geschätzten 18-19 Grad Celsius - in Richtung Storuman vor, nachdem ich nach einer ziemlich kalten Nacht heute morgen nur langsam in die Gänge gekommen bin. Kann aber dennoch behaupten, dass ich vom Wetter verwöhnt werde (in Anbetracht dessen, dass ich gestern die Grenze von Lappland ueberfahren habe). Auch die E45 ist hier oben mittlerweile zu einem Nebensträsschen zusammengeschrumpft, so dass der Verkehr deutlich weniger wird und sich hier und da auch bereits die ersten Rentiere blicken lassen. Noch nicht mal Schnee ist angesagt.

Dienstag, 15. Juli 2008

Norkap-Tagebuch (8)

Einen schönen Gruss aus Östersund verbunden mit den versprochenen Fotos. Wie ihr diesen entnehmen könnt, geht es mir zumindest nicht anders als sonst und auch die Beine sind noch die alten (vom Mueckenstich mal abgesehen). Sind gestern abend nach durchwachsendem Wetter hier angekommen und in einer netten kleinen Pension mitten im Centrum (dies ist wirklich eines) untergekommen. Olli ist heute weiter Richtung Strömsund, während ich mir einen Ruhetag gönne. War bereits erfolgreich CDs (was auch sonst) kaufen und geringfuegig meine Ausruestung optimieren. Morgen geht es dann auch fuer mich weiter. Ein wenig zieht es mich auch schon wieder. Viel Spass mit den Fotos!

Sonntag, 13. Juli 2008

Nordkap-Tagebuch (7)

Bin dank Olli (meiner Begleitung in den vergangenen zwei Tagen), der mich gepeitscht, gezogen und abgelenkt hat, bis kurz vor Östersund (ca. 120 km) vorgedrungen. Hier ist jetzt Norden und Berge gibt's auch, ohne dass dies im Namen vorkommt. Befinde mich uebrigens in einem der grössten Skigebiete von Schweden, nur halt ohne Schnee und das ist auch gut so! In Östersund gibt es dann Fotos fuer euch. Also noch zwei, drei Tage Geduld.

Freitag, 11. Juli 2008

Nordkap-Tagebuch (6)

So, heute habe ich Namenstag. Das wird gefeiert. Mit Sturzregen, dem ich zum Glueck weitestgehend entkommen konnte, und leider immer noch keiner Möglichkeit, euch Fotos zu Teil werden zu lassen. Die nette Dame in der Bibliothek von Mora hat mir zwar wie in Gislaved selbstverständlich und mit einem Lächeln ein Notebook ausgeliehen, aber dem fehlt dummerweise der Kartenleser (werde bei nächster Gelegenheit die SD-Karte im Fotoladen mal auf CD bringen lassen; CD-Laufwerk hatten nämlich bisher alle PCs. Leider haben hier alle Läden schon zu. Ist immerhin nach 18:00 Uhr. Hier ist die Welt eben noch in Ordnung ...). Lasst mich also die Bilder vorerst mit Worten in eure Köpfe bringen: Heute morgen hat es geregnet, so dass ich ein noch schlafendes Vansbro, welches unter einer schweren aber dennoch angenehmen Dunstwolke lag, verliess. Angenehm, weil angenehm kuehl und ueberall, auch in der Stadt, der Duft von Erde und Wald lag. Ich folgte entgegen urspruenglichen Plänen doch direkt der Strasse 26, so dass ich nach kanpp 40 km in Johannsholm dann endlich auf die sagenumwobene Strasse 45 traf. Der Verkehr duennt auch nach und nach aus, so dass ein Fahren auch auf dieser verhältnismässig grossen Strasse problemlos möglich war. Habe auf diese Weise leider das Heimatdorf vom schwedischen Weihnachtsmann (Jultomte) verpasst, aber ich glaube, da bin ich unbewusst einer Touristenfalle aus dem Weg gegangen. Und nebenbei wäre ich auf dieser Route komplett nass geworden. Da garantier ich Sie aber fuer, Herr Schulze! Kurzum, das erste grosse Etappenziel - nämlich Mora am Siljansee - ist heute gefallen. Ein bisschen stolz bin ich wohl auch. In Östersund habe ich dann die Hälfte von Schweden geschafft (knapp 1000 km) und dann kommt vor dem Nordkap nur noch der Nord-Polarkreis. Das ist aber noch was hin ... wollen mal nicht groessenwahnsinnig werden!

Donnerstag, 10. Juli 2008

Nordkap-Tagebuch (5)

Heute bei schönstem Wetter und ohne (!) Beschwerden (kein Grund zur Sorge also, Matthi; after all this is fun!) munteren Fusses in Richtung Vansbro gerollt; zwar auch huegelig, aber irgendwie angepasster gefahren. Unterwegs von einem Besitzer einer Pallet-Fabrik, die ihm letzte Woche abgebrannt ist, zu 'nem Kaffee eingeladen worden und jetzt auf der letzten Etappe nach Vansbro selber. Morgen dann die Fahrt nach Mora ueber Sollerön. Komme demnach nicht durch Rättvik, aber trotzdem danke fuer die Einladung. Oder seid ihr da? Dann lege ich natuerlich alles um! Rock'n'Roll an alle ...

Mittwoch, 9. Juli 2008

Nordkap-Tagebuch (4)

Jetzt weiss ich, warum in dem Namen Fredriksberg das Wort Berg vorkommt. Hat was mit huegelig zu tun. Ansonsten ist der Sommer wieder in Schweden eingetroffen und die Temperaturen sind wieder angenehm. Habe heute demnach das Eis nachgeholt. Nähere mich mit grossen Schritten dem ersten grossen Etappenziel Mora. Schaffe das vielleicht in zwei Tagen. Dann muss ich offiziell meine Norrland-Karte auspacken. Dann hab ich den Norden, den ich wollte ...

Montag, 7. Juli 2008

Nordkap-Tagebuch (3)

Von einem Extrem ins andere. Nachdem ich die letzten Tage noch die Sonne verschrien habe, hat es vorgestern abend angefangen zu regnen (eigentlich mehr ein "gallern") und bis jetzt - mit Ausnahme von 1-2 Stunden - nicht wieder aufgehört. Nach gestrigen 45 km bin ich dann etwas frierend und zum Glueck nur wenig durchnässt (die Regensachen funktionieren also) in Mariestad angekommen und in einem komplett urigen Vandrarhem untergekommen. Die deutsche Bauordnung hätte hier ihre wahre Freude. Aber wie ihr seht, lebe ich trotzdem noch. Bin auf dem Weg zum Vänern-See teils dem Sverigesleden und dem Västgötaleden (beides schwedische Radfernwege) gefolgt und habe dabei das entspannte Fahren ohne 60 t-LKW kennengelernt. Werde versuchen, sofern möglich, diese Routen weiter zu nutzen. Heute geht es erstmal weiter in Richtung Norden am Vänern entlang. Eis und Baumeln werden aus aktuellem Anlass verschoben. Vielen Dank an dieser Stelle auch schon einmal fuer eure erfrischenden Kommentare. Mit Fotos gestaltet sich die Sache zur Zeit etwas schwierig, da ich auf einen Kartenleser angewiesen bin, den ich zur Zeit noch nicht habe und dieser in den öffentichen Computern in der Regel auch nicht verbaut ist. Ich bitte um etwas Geduld.

Donnerstag, 3. Juli 2008

Nordkap-Tagebuch (2)

Ich hätte nicht gedacht, dass ich das irgendwann mal auf meiner Reise behaupten wuerde, aber es ist unerträglich heiss. Geschätzte 30 Grad, die mich nur schwer vorankommen lassen. Gestern habe ich mich durch 60-65 km lange Kilometer gekämpft, wofuer ich heute die Quittung - nämlich muede Beine und wenig Motivation - bekomme. Möchte eigentlich nur noch im Schatten liegen und lesen, aber 20 km muss ich mindestens noch. 20 km auf einer zweispurigen Uberlandstrasse (ist leider die einzige Verbindung nach Jonköping) in der prallen, zumindest jetzt nicht mehr Mittagssonne. Das wird ein Spass. Dafuer dann in zwei Tagen Eis essen am Vättern-See, die Fuesse ins Wasser baumeln und gut gehen lassen. Wer kann bei solchen Perspektiven schon widerstehen?

Nachtrag um 21:50 Uhr (wegen des vorbildlichen Vandrarhems mit Internet!): musste ein wenig umdisponieren und bin in Tranemo (gleichzeitig aber auch wieder back on track) gelandet. Habe meinen Rueckstand somit auf fast genau einen Tag wieder rausfahren können und komme somit auch nicht am Vättern, sondern am Vänern vorbei. Genug Wasser zum Baumeln soll es da laut Pesch aber wohl auch geben. Nach einer netten Pizza im "Centrum" erfolgt dann nun der technische Dienst am Auge!

Dienstag, 1. Juli 2008

Nordkap-Tagebuch (1)

Werte Leser, höchste Zeit, mein Tagebuch offiziell aus Schweden zu eröffnen: mir geht es - bis auf gelegentliche (ok, andauernde) Gesässschmerzen echt gut und die Landschaft tröstet ueber vieles hinweg. Ich frage mich zwar jeden Morgen ob und wofuer, aber wie jedes Mal brauch es keine 10 Minuten auf dem Rad und alle Zweifel sind weg. Letzteres hält im Uebrigen, was Andreas Gruner versprochen hat und das Lenkerflattern habe ich durch Umpacken und ein wenig Uebung auch in den Griff bekommen. Soviel zu den ersten 280 km ...

Freitag, 27. Juni 2008

Aufbruch

Es ist 6:00 Uhr, als der Radiowecker ein krächzendes "I'm still standing" trällert und die Geräusche des anwachsenden Berufsverkehrs unter dem Fenster sich mit dem Prasseln des Regens mischen. Beste Voraussetzungen, um aufzubrechen. Besser jetzt feststellen, dass die Regensachen nichts taugen, als später. Die ersten Meter auf dem bepackten Rad, sind dann auch alles andere als erbaulich. Weniger wegen der Kleidung, als vielmehr aufgrund meiner falschen Packweise. Ich werde den Aufenthalt auf der Fähre heute vorrangig nutzen müssen, um wesentlich mehr Gewicht aufs Hinterrad zu bekommen. Mit nicht-flatterndem Lenker fährt es sich einfach entspannter. Alles andere wird sich zeigen.

Samstag, 14. Juni 2008

Prolog

Die Reaktionen sind vielfältig. Sie reichen von einem "Boaah", über ein "Puuuh" oder "Super" bis hin zu "wenn ich noch zwanzig Jahre jünger wär, würde ich mitkommen" oder "die Zeit dafür müsste man haben". Ein netter Mensch sprach sogar von "der Reise des Lebens". Nach dem warum - und darüber bin ich irgendwie froh - hat mich bisher niemand gefragt. Die Antwort wäre wohl auch zu ernüchternd: ich fahre einfach gerne Fahrrad. Da ändert in letzter Konsequenz auch keine die Lebensgeister ausgehauchte Festplatte mit den gesammelten Reiseunterlagen (Roadbook, Zeitplanung, Checkliste) etwas dran. In weniger als zwei Wochen geht es nun also los. Das Wesentliche ist vorhanden, auf die Feinheiten wird noch in der verbleibenden Zeit ein Augenmerk gerichtet bzw. gänzlich verzichtet. Wirklich notwendige Dinge vermisst man ohnehin auch erst unterwegs. Beim nächsten Mal bin ich dann schlauer.

Das neue Radl läuft im Übrigen wie eine Eins. Rohloff gut, alles gut. Heute erfolgt noch einmal die letzte Grundreinigung und dann ... wir werden sehen.

Sonntag, 6. Januar 2008

Vorahnungen

Die Planungen werden konkreter und die Camping Card Scandinavia ist bereits auf dem Weg. Zeitraum wie bislang auch angenommen von Ende Juni bis Mitte August. Hin (bis Trelleborg) mit Bahn und Fähre und zurück ab Kirkenes mit dem Flieger bis Oslo und dann entweder mit der Fähre oder nochmal mit dem Flieger wieder zurück nach Deutschland.

Mein Gefährt wird aller Voraussicht nach ein Velotraum (auf zwei Rädern), Konzept 9 mit Rohloff-Nabe werden. Alle sonstigen Eckdaten bleiben soweit, wie bereits beschrieben, bestehen. Hole mir derzeit noch eine Menge Anregungen im Radreise- und Fernradler Forum und beschäftige mich um das, was noch links und rechts von der Route so passiert oder passieren kann. Große Vorfreude.